Sterben ohne Angst und Schmerzen - Modellprojekt in Wesel
Was gut ist, kann oft noch besser werden. Die Kati-Faßbender-Stiftung Wesel ermöglicht ein trägerübergreifendes Projekt, durch das die Begleitung sterbender, hochaltriger, oft an diversen Erkrankungen leidender Menschen in den Einrichtungen der Altenpflege entsprechend der vorhandenen modernen palliativ-medizinischen Möglichkeiten gestaltet werden kann. Die Senioreneinrichtungen St. Lukas, Nikolaus - und Martinistift Wesel in Trägerschaft der Holding pro homine und das Haus Kiek in den Busch Wesel, in Trägerschaft des Ev. Krankenhaus Wesel, sind derzeit die Projekthäuser.
Ein langes gesundes Leben und einen schnellen Tod wünschen sich die meisten Menschen. Für viele erfüllt sich das, sie können lange Zeit im eigenen Haushalt leben. Bedingt durch Erkrankungen oder Pflegebedürftigkeit kann es im hohen Alter, oft nur noch für letzte Lebensmonate, trotzdem nötig werden, in eine Einrichtung der Altenpflege umzuziehen. Das Altenheim wird zum Zuhause.
Erklärtes Ziel der am Projekt beteiligten Senioreneinrichtungen der Holding pro homine und des Ev. Krankenhaus Wesel und der Hospiz - Initiative Wesel ist es, den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner in jeder Lebenssituation gerecht zu werden, also auch in der Zeit des Sterbens. Schwerstkranke sollen nicht unnötig leiden und nicht alleine sein, wenn sie das nicht wollen.
Durch die Zusammenarbeit mit dem ambulanten Hospizdienst, durch die Begleitung und Beratung von Bewohnern und Angehörigen und durch Fortbildungen für die Mitarbeitenden in der Pflege gibt es dafür bereits gute Grundlagen.
Forschungsergebnisse besagen, dass etwa 85 Prozent aller sterbenden Menschen Schmerzen haben sowie an Angst und Luftnot leiden. Die meisten Schmerzen können gedämpft werden, auch Angst und Luftnot lassen sich reduzieren und werden durch die Gabe bestimmter Medikamente nicht als quälend empfunden.
Durch die Hospizbewegung der letzten 20 Jahre sind diese Erkenntnisse der sogenannten Palliativmedizin umsetzbar geworden. In stationären Hospizen oder auf Palliativstationen werden sie zur Behandlung von krebskranken Sterbenden selbstverständlich angewandt.
Mit dem Projekt der Faßbender-Stiftung soll diese palliative Versorgung den vielen Menschen zu Gute kommen, die einen ganz normalen Tod am Ende eines oft sehr langen Lebens in einer Altenpflegeeinrichtung sterben. An Demenz erkrankte oder durch andere Erkrankungen - zum Beispiel Schlaganfall oder Parkinson - in ihren Ausdrucksmöglichkeiten eingeschränkte Menschen, können sich oft nicht mehr klar äußern.
Eine aufmerksame, geschulte Pflegekraft erkennt Schmerzen oder zusätzliche Angst im Sterbeprozess und kann im Zusammenwirken mit dem Hausarzt für die notwendigen Behandlungen und Maßnahmen sorgen. Treten im Sterben starke Symptome auf, kann die Unterstützung eines Dienstes der SAPV angefordert werden.
Im Einvernehmen mit den Angehörigen können, durch die Einbindung der ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter Sitzwachen in den letzten Lebenstagen ermöglicht und Angehörige in der Begleitung unterstützt werden.
Was für ein friedliches symptomarmes Sterben gebraucht wird, gibt es in Wesel und andernorts. Es muss aber vernetzt und in die Häuser getragen werden.
Das ist die Aufgabe der Projekt - Koordinatorinnen unter Leitung von Marion Zwanzig.
Wenn Sie das Faßbender Projekt unterstützen möchten, können Sie das unter nachfolgendem Spendenkonto tun:
Kirchenkreis Wesel
Stichwort: Faßbender-Projekt der Hospiz-Initiative
Bank für Kirche und Diakonie
IBAN DE79 3506 0190 1010 9280 24
BIC: GENODED1DKD
Auf Wunsch stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.